duschen cremen bis der Arzt kommt…….

Liebe Wallicado-Leserin, lieber Wallicado-Leser,

 

als ich Kleinkind war und wir noch im alten Haus wohnten, gab es dort kein Badezimmer. Einmal in der Woche badeten wir in einem „Bottich“. Dann wurde das Dorfgemeinschaftshaus mit Duschen eingeweiht, wo ich mit meinen Schwestern samstags zum duschen hinging. Als wir dann in unser neues Haus mit eigenem Bad einzogen, war das eine Sensation im Dorf und wir galten als etwas Besseres, weil unser Haus über ein eigenes Bad verfügte. Ich fand es damals schade, nicht mehr mit den anderen Kindern im Dorf duschen zu können.

 

 

Ja, liebe Leserinnen und Leser, das ist eigentlich gar nicht so lange her und war Anfang der sechziger Jahre. Ich hatte das alles längst vergessen, bis mir das Buch  „Alles klar mit Haut und Haar“ von Susanne Kehrbusch in die Hände fiel. Anlaß war, dass meine Haut und Haare trotz der vielen „Körperpflege“ spröde waren, obwohl ich schon seit einiger Zeit Naturkosmetikprodukte aus der Drogerie benutzte. Für meine Haare verwendete ich Shampoo, Spülung, Schaumfestiger und Haarspray, für meine Haut Duschgel und Bodylotion. Alles soweit normal, oder?

 

 

Meine Haut und Haare waren damit nicht zufrieden

 

Während ich das o.g. Buch las, dämmerte es mir so allmählich, was ich im Laufe der Jahre meiner Haut und meinen Haaren zugemutet habe. Ich vertraute der Werbung, von der ich mich mit Worten wie „seidiger Glanz“, „Volumen“, „leichter kämmbar“, „mit Calendula“, „einzigartige und wohltuende Pflege“, „limitierte Edition“ etc. verführen ließ. Fragte meine Friseuse, ob ich Festiger draufhaben möchte, sagte ich ja, weil ich dachte, ich tue meinen Haaren damit etwas besonders Gutes. Fuhr ich in Urlaub, hatte ich immer so viele Pflegeprodukte für Haut und Haar dabei, dass sie gar nicht alle in meinen Kulturbeutel passten. Doch warum streikten dann Haut und Haare, obwohl ich alles für sie tat?

 

 

Weil ich ihnen über Jahrzehnte Stoffe zugeführt habe, die z. T. schädlich für sie sind. So kannst du im Internet lesen, dass es Zusammenhänge zwischen der Anwendung von Haarfärbemitteln und Blasenkrebs gibt und dass in vielen Pflege- und Kosmetikprodukten giftige Stoffe enthalten sind, die der Hersteller z.T. nicht deklarieren muss oder weiß, wie er das geschickt umgehen kann.

 

Ich habe mir nie die Mühe gemacht, mal die Inhaltsdeklarationen (INCI = international nomenclature of Cosmetic Ingredients) auf der Rückseite des Produktetiketts zu lesen. Es ist ja auch schwer, da es auf Latein geschrieben ist und man sie oft ohne Lupe gar nicht lesen kann. Wer tut das schon im Super- oder Drogeriemarkt?

 

 

Ich möchte dich dazu ermuntern, mehr darauf zu achten. Als Faustregel gilt, dass je kleiner die Schrift, desto mehr der Hersteller verbergen möchte und je mehr Zusätze in einem Produkt vorhanden sind, desto höher ist der chemische Anteil. Bei CI plus eine fünfstellige Zahl handelt es sich um einen Farbstoff. Hersteller, die nichts zu verbergen haben, deklarieren leserlich und mit deutscher Übersetzung. Auch bei den Pflege- und Kosmetikprodukten ist es so, dass 98% des Produktpreises für Werbung und nur ca. 2% für Inhaltsstoffe gebraucht werden.

 

Weniger ist mehr

 

 

Ich möchte dich auch dazu ermuntern, mal Produkte wegzulassen und somit Haut und Haaren die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu helfen bzw. sich von all der Chemie und den vermeintlichen „Pflegeprodukten“ zu regenerieren. So kannst du mal ausprobieren, weniger häufig und auch ab und zu mal nur mit Wasser zu duschen. Das ist am Anfang ungewohnt für deine Haut und sie wird danach etwas spannen. Dann lass sie einfach oder reibe sie, wenn es gar nicht für dich geht mit einem guten Mandelöl oder mildem nativen Olivenöl ein. Deiner Gesichtshaut tut es auch gut, wenn sie über Nacht mal ihre Ruhe hat und vorm schlafengehen nur mit Wasser gewaschen wird (außer, du hast Make up benutzt). Doch mehr über Kosmetikprodukte für Männer und Frauen in einem meiner nächsten Artikel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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